Global Deal for Nature

Global Deal for Nature

Sehr geehrte Staats- und Regierungschefs,

ich fordere Sie auf, eine globale Vereinbarung für die Natur zu unterstützen und die Hälfte des Planeten unter Schutz zu stellen. Bis zum Jahr 2030 soll ein erster Meilenstein erreicht werden: 50 % der Länder und Ozeane sollen geschützt werden. WissenschaftlerInnen sagen, dass dieses mutige Ziel notwendig ist, um die Ausrottungskrise zu verhindern, den unkontrollierten Klimawandel zu stoppen, die Welt zu ernähren und einen gesunden Planeten für zukünftige Generationen zu sichern. Das Abkommen muss sicherstellen, dass unser lebender Planet nachhaltig bewirtschaftet wird, die aktive Unterstützung indigener Völker sichergestellt ist und den Bedürfnissen der menschlichen Entwicklung Rechnung getragen wird.

Eine lebendige Natur ist für das Leben auf der Erde unerlässlich. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen – das sind die Pfeiler unseres Überlebens und sie hängen von einer Reihe von fein abgestimmten Wechselwirkungen ab.

Doch genau diese komplexen Systeme sind aufgrund massiver Eingriffe durch den Menschen auf gefährliche Weise aus dem Gleichgewicht geraten. Überall ist die Natur unter Beschuss: Unsere Felder werden mit Pestiziden vergiftet, die Ozeane drohen in unserem Plastik zu ersticken und Bulldozer walzen die Wälder nieder. 

Diese Krise hat inzwischen ein Ausmaß erreicht, das alles bedroht. Arten sterben heute tausendmal schneller aus als dies üblicherweise der Fall ist. Und WissenschaftlerInnen warnen, dass zwei Drittel der Wildtiere während unserer Lebenszeit verschwunden sein werden. Mit dem Klimawandel wächst nun auch die Sorge, dass der gefährliche Wendepunkt erreicht werden könnte, der zum Zusammenbruch der Natur führen und das menschliche Überleben zerstören könnte.

WissenschaftlerInnen schlagen Alarm und Menschen auf der ganzen Welt fordern eine klare Lösung: die Hälfte des Planeten zu schütezn, wiederaufzubauen in seinen natürlichen Zustand zu bringen - mit einem integrierten, funktionierenden, vernetzten Ökosystem und einem nachhaltigen Umgang mit Ländereien und Ozeanen. Das Ergebnis: Ein Planet, auf dem das Leben eine echte Chance hat zu gedeihen - auch wenn die Temparaturen weltweit steigen.

Es ist ein ambitioniertes und klares Ziel, das uns alle – BürgerInnen, Regierungen und Unternehmen – dazu inspiriert, die nötigen Schritte zu unternehmen, um das Leben auf Erden zu retten. Und der Schlüssel dazu wird ein großer UN-Gipfel in Kanada im Jahr 2022 geplant ist und auf dem die Regierungen neue globale Ziele zum Schutz des Planeten festlegen.

Es handelt sich dabei um eine globale Vereinbarung für unsere Natur - und so kann sie die Welt retten:

1. Die Regierungen der Welt einigen sich auf eine neue globale Vereinbarung für unsere Natur und machen die Krise der natürlichen Welt zu ihrer höchsten Priorität. Sie wird auf der höchsten Ebene – Präsidenten und Premierminister – auf der UN Biodiversitätskonferenz und anderen Foren behandelt.

"Das Abkommen sieht vor, mindestens die Hälfte des Planeten zu schützen und wiederherzustellen. Und es ruft zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Land und den Ozeanen auf - mit einem ersten Etappenziel für 2030: Bis dahin sollen 30 % unter Schutz gestellt werden."

3. Das Abkommen muss von den indigenen Völkern aktiv unterstützt werden. Wir können den Planeten nicht ohne diejenigen schützen, die in oder in der Nähe von Schutzgebieten leben. Wir sind auf ihre Weisheit und ihre Fähigkeit, im Einklang mit der Natur zu leben, angewiesen und sie brauchen eine nachhaltige Lebensgrundlage.

4. Das Abkommen muss auch finanzielle und technische Unterstützung für die ärmsten Länder der Welt umfassen, die auch den größten Teil der verbleibenden biologischen Vielfalt des Planeten beherbergen. Und die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaften müssen in den Mittelpunkt gestellt werden.

5. Das Abkommen verpflichtet jedes Land, einen nationalen Aktionsplan für die Natur zu erstellen: eine klare Strategie, um den vom Menschen verursachten Schaden an der Natur effektiv zu reduzieren, den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken und die Natur insgesamt zu schützen. Diese Pläne müssen mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung im Einklang stehen und mit dem Ziel des Pariser Klimaabkommens vereinbar sein, damit Armut bekämpft und die globale Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius gehalten werden kann.

Wir alle wissen tief im Innern, dass unser Schicksal verbunden ist mit dem Schicksal unserer lebendigen Welt. Wir SIND die Natur. Um sie zu retten, müssen wir ihr eine Stimme geben. Stellen wir sicher, dass die führenden PolitikerInnen dieser Welt unsere Forderung nach dem Schutz von 50 % nicht ignorieren können.

Schließen Sie sich dem überwältigenden Chor der Stimmen für eine globale Vereinbarung für unsere Natur an.